Aktuelles in Nußloch
Tag der Deutschen Einheit – Nußloch singt und klingt
Erstelldatum10.10.2025
Am 3. Oktober feierte Nußloch den Tag der Deutschen Einheit mit der Veranstaltung „Deutschland singt und klingt“, zu der die Sängereinheit Nußloch eingeladen hatte. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger waren vor dem Rathaus zusammengekommen, um gemeinsam zu singen, zu feiern und ein Zeichen des Zusammenhalts zu setzen.
Nach dem musikalischen Teil, bei dem die Sängereinheit Nußloch mit bekannten Liedern von Udo Jürgens, den Toten Hosen und weiteren Stücken für gute Stimmung sorgte, ergriff Bürgermeister Joachim Förster das Wort. In seiner Ansprache erinnerte er an die Bedeutung dieses Tages und sprach von einem großen Glück in der deutschen Geschichte – dem Zusammenwachsen von Menschen über Mauern hinweg. Die Wiedervereinigung, so Förster, habe gezeigt, dass Trennung überwunden und Unvereinbares wieder vereint werden könne.
Gleichzeitig mahnte er, dass die Einheit keine Selbstverständlichkeit sei. Die Mauern aus Beton seien zwar gefallen, doch neue Mauern seien entstanden – nicht aus Stein, sondern in den Köpfen und Herzen vieler Menschen. Mauern zwischen Generationen, zwischen Stadt und Land, zwischen unterschiedlichen Meinungen, Lebensweisen und Überzeugungen. Förster stellte fest, dass sich unsere Gesellschaft zunehmend auseinanderzubewegen scheint. Diskussionen gerieten schnell aus dem Ruder, und allzu oft würden Menschen nicht mehr nach Argumenten beurteilt, sondern nach Schubladen, in die man sie steckt.
Ein besonderes Augenmerk richtete der Bürgermeister auf die Rolle der sozialen Medien. Früher habe gegolten: „Sex sells“, heute hingegen heiße es: „Wut sells“. Hass und Empörung brächten Reichweite, während das Verbindende dabei häufig untergehe. Statt einander zuzuhören, übertönten wir uns gegenseitig, statt Brücken zu bauen, errichteten wir digitale Barrikaden.
Doch Förster machte auch Mut: Eine Gesellschaft könne nur bestehen, wenn ihre Mitglieder miteinander im Gespräch bleiben – mit Respekt, Anstand und dem Bewusstsein, dass auch die andere Seite ein Stück Wahrheit in sich trage. Einheit bedeute nicht, dass alle gleich denken, sondern dass wir uns in unserer Verschiedenheit akzeptieren und gemeinsam ein Ganzes bilden.
Gerade deshalb sei ein Tag wie dieser so wichtig. „Deutschland singt und klingt“ sei mehr als nur ein Motto – es sei ein Symbol. Denn wer miteinander singe und feiere, erkenne, dass er dazugehöre. Musik verbinde über Generationen, Grenzen und Unterschiede hinweg. Dabei spiele es keine Rolle, ob jemand aus Ost oder West komme, ob jung oder alt, ob er die erste oder die fünfte Strophe kenne – entscheidend sei das gemeinsame Erleben.
Mit Blick auf die heutige Zeit betonte Förster, dass die Einheit von 1990 ein Geschenk gewesen sei – errungen durch Mut, Vertrauen und den Glauben an ein besseres Miteinander. Dieses Geschenk gelte es zu bewahren und weiterzutragen – nicht nur zwischen Ost und West, sondern mitten in unserer Gesellschaft, in den Städten, Nachbarschaften und Familien.
Zum Abschluss seiner Rede dankte der Bürgermeister allen, die die Veranstaltung ermöglicht hatten. Sie hätten einen Moment geschaffen, in dem die Gemeinschaft spürbar wurde – trotz aller Unterschiede. Förster rief dazu auf, diesen Geist mit in den Alltag zu nehmen, einander zuzuhören, mit Respekt zu begegnen und sich daran zu erinnern, dass es mehr Verbindendes als Trennendes gebe.
Nach diesen Worten sangen die vielen Besucherinnen und Besucher gemeinsam mit der Sängereinheit und ließen den Feiertag bei einem Glas Sekt oder Saft in geselliger Atmosphäre ausklingen.
So wurde der Tag der Deutschen Einheit in Nußloch zu einem Moment der Gemeinschaft, Dankbarkeit und Zuversicht – ganz im Sinne des Mottos: Deutschland singt und klingt.