Hauptbereich
Klimaschutz auf kommunaler Ebene
Nußloch auf dem Weg zur Klimaneutralität
Seit Mai ist Erik Lang als Klimaschutzmanager der Gemeinde im Dienst. Seitdem befindet sich das Nußlocher Klimaschutzkonzept in der Umsetzung. Kern dessen sind 18 Leitprojekte aus den verschiedenen Themenbereichen des Klimaschutzes, wie z.B. Mobilität oder die Energiewende. In den kommenden Monaten und Jahren soll die Nußlocher Bürgerschaft dazu u.a. durch die RaRu und Homepage der Gemeinde stets auf dem Laufenden gehalten und auch über nicht direkt sichtbare Abläufe im Hintergrund informiert werden.
Das Leitprojekt, das aktuell mit höchster Priorität umgesetzt wird, ist die Einführung eines kommunalen Energie- und Klimaschutzmanagementsystems. Ziel ist es, durch verschiedene Maßnahmen die Energieverbräuche in den kommunalen Liegenschaften kontinuierlich zu reduzieren, um das sehr ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Das Managementsystem führt dabei zu einer systematischen und koordinierten Vorgehensweise, um nicht einfach „drauf los“ zu arbeiten, sondern die größten Einsparpotenziale zu identifizieren und als erstes anzugehen.
Um Einsparungen zu erzielen, sind Veränderungen zum Status Quo notwendig. Man spricht von sogenannten Energieeffizienzmaßnahmen. Dabei kann grundsätzlich zwischen investiven und nichtinvestiven Maßnahmen unterschieden werden. Wie der Name schon sagt, besteht der Unterschied beim benötigten Kapital. Nichtinvestive Maßnahmen zeichnen sich durch keine oder vernachlässigbare Kosten aus. Darunter fallen z.B. Optimierungen der Betriebspunkte und Betriebszeiten von Anlagen oder auch ein verändertes Nutzerverhalten beim Heizen und Lüften. Investive Maßnahmen sind stets mit Kosten verbunden. Beispiele dafür sind die Umrüstung der Beleuchtung auf LED oder auch die energetische Sanierung von Gebäuden. Mit erster Priorität sollen immer die Maßnahmen umgesetzt werden, die auf den Aufwand bezogen den höchsten Effekt erzielen. Aus diesem Grund liegt aktuell ein besonderer Fokus auf der Umsetzung der nichtinvestiven Maßnahmen. Wie in der Abbildung dargestellt, wollen wir unseren Energieverbrauch auf die notwendige Nutzenergie beschränken und überflüssige oder unnötig genutzte Energie vermeiden.
Doch wie erkennt man, an welchen Stellen etwas getan werden muss? Um die Energieverbräuche zu reduzieren, ist es zunächst wichtig zu wissen, wo diese entstehen und was die wichtigsten Verbraucher innerhalb der Liegenschaften sind. Man spricht von der Energiedatenerfassung. Die Gemeinde fängt hier natürlich nicht bei Null an. Dennoch sind die aktuell vorhandenen Verbrauchsdaten noch nicht ausreichend. Im Rahmen eines Messkonzepts wird daher definiert, an welchen Stellen eine häufigere Ablesung oder zusätzliche Messstellen benötigt werden. Die Automatisierung der Datenerfassung durch eine Energiecontrolling-Software ist in Arbeit, um zukünftig Verbrauchsauffälligkeiten zeitnah zu erkennen und eine aussagekräftige Auswertung zu ermöglichen. Außerdem finden Begehungen der Gebäude statt, um vor Ort mögliche Verbesserungen direkt zu erkennen.
Wichtig für ein funktionierendes Energiemanagement ist auch die Organisation der Zuständigkeiten und Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung. Dazu wurde ein Organigramm erstellt und ein Energieteam gegründet, das ämterübergreifend die Umsetzung der Maßnahmen koordiniert. Außerdem wurden die Themen Energie und Klimaschutz in die jährliche Haushaltsmittelanmeldung integriert. Energierelevante Investitionen müssen nun im Voraus mit Herrn Lang besprochen werden, um die Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten.
Und was wird jetzt ganz konkret getan? Neben der Dienstvereinbarung Energie, über die bereits separat in der RaRu KW33 berichtet wurde, wurden bereits einige Maßnahmen umgesetzt oder befinden sich in den Startlöchern. Hervorzuheben ist sicher die Photovoltaikanlage für das Rathausdach. Diese befindet sich momentan in der Detailplanung. Doch schon jetzt ist klar, dass diese sowohl finanziell als auch für das Klima einen großen Mehrwert bringen wird. Auch die Umrüstung der Rathausbeleuchtung auf LED wird sich innerhalb von wenigen Jahren amortisieren. Ein gutes Beispiel für nichtinvestive Maßnahmen ist die Reduzierung von Vorlauftemperaturen der Heizungsanlagen, um auftretende Wärmeverluste möglichst gering zu halten.
Das alles sind Beispiele, die auch für Privathaushalte in Frage kommen und häufig eine Win-Win-Situation darstellen. Die aufgewandten zeitlichen und finanziellen Ressourcen zahlen sich nach einiger Zeit aus, während gleichzeitig etwas für den Klimaschutz getan wird. Herr Lang ist dabei Ihr persönlicher Ansprechpartner und berät Sie gerne. Erreichen können Sie Ihn telefonisch unter 06224 901193 oder per E-Mail an.
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