Mitfahrbänke
Mitfahrbänke - gemeinsam ans Ziel
Eine Initiative engagierter Bürger*innen und der Gemeinde Nußloch.
Die Idee
Mitbürger*innen oder Nachbarn ein Stück weit des Weges von A nach B mitzunehmen war in früheren Zeiten eine Tradition. So konnten auch Menschen ohne eigenes Auto Besorgungen erledigen oder einfach von A nach B gelangen. Es war eine kleine Hilfe, die man gerne und selbstverständlich angeboten hat. So eine kleine gute Tat tut gut und ist wichtig. Sie bedeutet eine aktive Unterstützung, sie kostet wenig Zeit, kein Geld und gibt das gute Gefühl, jemandem einen Gefallen getan zu haben. Außerdem ergibt sich ein schönes Erlebnis, Mitbürger*innen aus dem Ort kennenlernen zu dürfen. Diese Alltagskultur erlebt nun eine Renaissance und wird in neuer Form in unsere Zeit übersetzt. Seit Mitte der 2010-er Jahre installieren immer mehr Gemeinden sog. Mitfahrbänke, um die Nahmobilität Ihrer Bürger*innen zu verbessern. Daneben laden die Bänke zum Verweilen für fußläufige Erholungspausen ein. Der Ursprung von Mitfahrbänken kommt aus dem ländlichen Raum, wo diese primär eingesetzt werden, um bei begrenztem ÖPNV-Angebot Dörfer miteinander zu verbinden oder Fahrten in die nächstgelegene Stadt zu ermöglichen. Neben den ländlichen interkommunalen Lösungen gibt es innerörtliche Konzepte, die sich insbesondere für größere Gemeinden eignen, die weitflächige, langgezogene Siedlungsgebiete aufweisen. Diese Rahmenbedingungen sind in Nußloch gegeben. Zudem gibt es über diesen Mobilitätsbaustein die Chance, den 3 km entfernten dörflichen Ortsteil Maisbach, der nicht an den ÖPNV angebunden ist, mit Nußloch zu verbinden.
Die Zielgruppe
Das Angebot steht allen Bürger*innen offen. Jede und jeder kann die Mitfahrbänke nutzen und es ist eine ganz und gar freiwillige Sache. Besonders interessant sind sie für ältere Menschen, die nicht mehr selbst Auto fahren wollen oder können, Menschen, die kein eigenes Auto haben oder bewusst ihr Auto stehen lassen wollen, Menschen, die Lust haben etwas Neues auszuprobieren und neugierig auf Kontakte im Mitfahrauto sind und Menschen, die überzeugt davon sind, dass die Ortsgemeinschaft über solche Projekte gestärkt werden kann und einen Beitrag dazu leisten wollen. Man hilft und redet nicht nur darüber, sondern tut es.
Mitfahrbänke können somit ein Initialzünder sein auf positive Weise miteinander in Kontakt zu kommen. Last, but not least, schont man mit Fahrgemeinschaften aktiv die Umwelt durch eine bessere Nutzung von Ressourcen und wird Vorbild für andere Gemeinden und Dörfer.
So geht’s
Das Prinzip des Mitnehmens und Mitfahrens ist im Grunde recht einfach: An den innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen ergeben sich im fließenden Verkehr fortlaufende Gelegenheiten, Jemanden ein Stück mitzunehmen. An den ausgewählten Standorten (Stationen) sind auffällige Mitfahrbänke platziert. Durch das Platznehmen auf diesen Bänken signalisieren die Wartenden, dass sie um eine Mitfahrgelegenheit bitten, aber auch das einfache Sitzen und Ausruhen ist bei Bedarf jederzeit möglich. Die anschließenden „Absetz-Stopps“ erfolgen dann an der Zielstation oder können auch für die Mitfahrer flexibel vereinbart werden.
Nußlocher Autofahrer*innen, die gerne Mitbürger*innen mitnehmen, erhalten im Rathaus einen Logo-Aufkleber für Ihr Fahrzeuges, um auf das Projekt aufmerksam machen und zu vermitteln „Ich mache mit!“ Der Bekanntheitsgrad und die Vertrauensbasis werden unkompliziert gestärkt.
Mitfahrbänke – gemeinsam ans Ziel – eine Initiative engagierter Bürger*innen und der Gemeinde Nußloch.
Mit freundlicher Unterstützung von